Hintergrund:
Vor 35 Jahren kommt als „Aufbauhelfer“ Heinz Knoche aus Hannover an der Leine nach Halle an der Saale. Beim großen Umbau der einstigen „Volksrepublik DDR“ zu einem funktionierenden Teil der bundesdeutschen Landschaft gibt es sehr große und offensichtliche Aufgaben zu bewältigen. Die kleineren, eher unscheinbaren Problemzonen schweben dabei aber in der Gefahr, übersehen oder erst gar nicht ernst genommen zu werden. Dieses Schicksal hätte auch das hallesche Krematorium auf dem Gertraudenfriedhof ereilt, das, in die Jahre gekommen, keine Chance auf Zulassung nach bundesdeutschen Immissionsrichtlinien hätte. Ein Umstand, der Anfang der 90er Jahre Heinz Knoche aktiv werden lässt. So wird u.a. der Feuerbestattungsverein Halle – gegründet 1900 und damit vor 125 Jahren – wiederbelebt und später die Funus-Stiftung gegründet.
Längst ist das historische Krematorium zukunftssicher saniert. Es sorgt dabei unter der geschützten Marke FLAMARIUM nicht nur für verlässliche Dienstleistungen auf dem „letzten Weg“. Es gilt mit seiner innovativen Technik auch als Vorbild für ähnliche Anlagen. Vor allem aber für die Pläne eines Neubaus in der Gemeinde Kabelsketal, wo die Idee des FLAMARIUMS auch architektonisch Gestalt annimmt und vor 20 Jahren eingeweiht werden konnte. Zentrales sinnliches Element ist dabei die künstlerische Ausgestaltung der Feierhalle, für die der renommierte schwedische Glaskünstler Bertil Vallien gewonnen wurde. Zeitgleich öffnete der Friedgarten seine Pforten, der neue Ansätze in der Sepulkralkultur verfolgt und sich seitdem großer Zustimmung erfreut.
Nun soll ein neues Urnenfeld seiner Bestimmung übergeben und damit die räumliche Ausdehnung des Friedgartens vollendet werden. Im Zentrum dieses Areals steht eine überlebensgroße Bronze-Maske, die das Zeitzer Künstlerpaar Kerstin und Roland Lindner zu dem Thema „Die vier Jahreszeiten“ geschaffen hat. Dieses neue Kunstwerk wird ergänzt durch vier Sandsteinbänke, die symbolisch sowohl den Jahreskreislauf als auch den Lauf des Lebens reflektieren.
Das gesamte Ensemble wird durch Heinz Knoche privat finanziert und soll der Funus-Stiftung als Schenkung übereignet werden.